Über Joost
Mein Name ist Joost De Wulf. Ich lebe in Brügge und teile gerne das, was ich durch jahrelanges Üben von Aikido, Iaijutsu und Taijiquan gelernt habe, zusammen mit meinem Interesse an der Arbeit von J. Krishnamurti und Mukesh Gupta.
Was mich auf dieser Reise am meisten berührt hat, ist eine einfache Erkenntnis: dass echte Veränderung nicht durch die Perfektionierung von Techniken oder das Anhäufen von Wissen entsteht, sondern durch das direkte Sehen dessen, was ist. Diese Erkenntnis vertieft sich immer weiter, sowohl in Bewegung als auch in der Stille.
Aufgrund meiner Kenntnisse östlicher Sprachen habe ich auch ein Interesse am I Ging und an neuen Erkenntnissen über Gesundheit und Vitalität entwickelt. All diese verschiedenen Wege scheinen auf dieselbe einfache Wahrheit hinzuweisen – dass das Bewusstsein auf natürliche Weise vorhanden ist, wenn wir direkt wahrnehmen, was ist, ohne den Filter unserer mentalen Reaktionen und vorgefassten Meinungen.
Ich bin all jenen dankbar, die diese Erkundung mit mir geteilt haben und weiterhin teilen. Es ist ein Privileg, diese Einsichten erforschen und weitergeben zu können.
(Körperliches) Bewusstsein und direktes Sehen
Im Wesentlichen
In der Stille der Aufmerksamkeit und der Bewegung des Aikido offenbart sich eine tiefere Einsicht: unser natürlicher Zustand klaren Bewusstseins. Diese Klarheit entsteht nicht durch das Beherrschen einer Technik oder Methode, sondern durch das direkte Erleben des Augenblicks. Wenn wir den Filter der Konditionierung beiseiteschieben, entdecken wir eine Intelligenz, die von selbst funktioniert – in der Bewegung, in Beziehungen, im täglichen Leben. Dies ist kein Trainingsziel, sondern eine Anerkennung dessen, was schon immer vorhanden war.
Einführung
Nach Jahren des Aikido-Trainings und der Selbsterforschung kam ich zu einer einfachen Erkenntnis: Echte Transformation geschieht nicht durch Anstrengung oder Technik, sondern durch direktes Sehen. Ob in Bewegung, in der Stille oder im täglichen Miteinander – Klarheit entsteht, wenn wir aufhören, unsere mentalen Reaktionen hinzuzufügen, und dem Leben so begegnen, wie es ist.
Diese Website untersucht zwei natürliche Zugänge zu dieser Erkenntnis:
Einfaches Gewahrsein – einfach nur sitzen und tief zuhören
Körperliche Wahrnehmung – Aikido, Bewegung, Partnerübungen
Beide zeigen, wie die natürliche Intelligenz des Lebens ihren Lauf frei nehmen kann, wenn wir jedem Moment direkt begegnen. Ob es sich um strukturierte Übungen oder alltägliche Momente handelt, diese Einsicht ist immer verfügbar, wenn wir aufhören, unsere Reaktionen hinzuzufügen, und einfach beobachten.
Die Herausforderung: Leben in Gedanken und Konditionierung
Die meisten von uns leben hauptsächlich durch Gedanken und Erinnerungen und handeln aus vergangenen Konditionierungen heraus. Dies erzeugt ein subtiles, aber anhaltendes Gefühl der Trennung – von unserem Körper, von anderen, vom Leben selbst.
In der Praxis: Beim Aikido erfordert das Lernen zunächst viel mentale Verarbeitung auf körperlicher Ebene – wie man sich bewegt, wo man steht, wie man reagiert. Durch ständiges Üben verwandelt sich dies allmählich in direktes Wissen. Wenn man wirklich mit seinem Partner verbunden ist, fließen die Bewegungen auf natürliche Weise ineinander, ohne Trennung oder Widerstand. Man weiß genau, was erforderlich ist und wo man sein muss.
Im Alltag begegnen wir Momenten eher durch angesammeltes Wissen als durch neues Bewusstsein, was zu Konflikten und Einschränkungen führt.
Mukesh Gupta fasst dies gut zusammen:
„Wir leben normalerweise im Bereich der Konditionierung – der alten Maschinerie aus Gedanken, Erinnerungen und Geschichten aus der Vergangenheit. Aus diesem konditionierten Geist heraus können wir keinen tiefen Frieden in unseren Beziehungen oder wahre Liebe und Mitgefühl finden.“
Der Schlüssel liegt darin, Veränderungen nicht zu erzwingen, sondern diesen Prozess einfach klar zu sehen. Wenn wir dem Leben direkt begegnen, ohne unsere Reaktionen hinzuzufügen, wirkt eine andere Intelligenz – eine, die nicht an Anstrengung oder Methoden gebunden ist.
Unterschiedliche Wege, gemeinsame Erkenntnisse
Im Laufe meiner Recherchen habe ich festgestellt, dass sowohl die Philosophie von J. Krishnamurti als auch die Prinzipien des Aikido trotz ihrer sehr unterschiedlichen Ursprünge und Formen auf ähnliche grundlegende Erkenntnisse über die Natur der Transformation hinweisen.
Krishnamurti sprach von direkter Wahrnehmung ohne das Eingreifen von konditioniertem Denken. Er betonte, dass wahre Veränderung nicht durch das Befolgen von Methoden oder Systemen entsteht, sondern durch das klare Erkennen dessen, was ist. Sein Ansatz bestand darin, jede Autorität und vorgefasste Meinung in Frage zu stellen, auch seine eigene.
Im Aikido sehen wir eine andere Ausdrucksform einer ähnlichen Erkenntnis. Durch jahrelanges Training entdecken wir, wie sich eine Reaktion, die aus stiller Wachsamkeit entsteht – was in der japanischen Tradition manchmal als „Fudoshin“ bezeichnet wird – grundlegend von einer Reaktion unterscheidet, die auf vorgefassten Techniken basiert. Der fortgeschrittene Praktizierende handelt nicht aus angesammeltem Wissen heraus, sondern aus der direkten Wahrnehmung des Augenblicks.
Beide Ansätze weisen auf ein Paradox hin: Die tiefgreifendste Transformation entsteht nicht durch den Versuch, sich zu verändern, sondern durch das vollständige Sehen dessen, was ist. Dieses „direkte Sehen“ kann nicht durch Methoden oder Techniken erreicht werden, sondern entfaltet sich auf natürliche Weise, wenn wir unsere üblichen Versuche, Erfahrungen zu manipulieren oder zu lenken, einstellen.
Die vier im Folgenden beschriebenen Wege zur Bewusstwerdung sind keine Techniken oder Methoden, sondern natürliche Zugänge zu diesem direkten Sehen – sei es durch Stille, Zuhören, Bewegung oder Beziehungen.
1. Einfach nur sitzen – die Einfachheit des Daseins
Wenn man still dasitzt, ohne ein Ziel oder eine Methode, offenbart sich etwas Grundlegendes: Das Bewusstsein ist bereits vorhanden. Dies ist kein passives Nichtstun, sondern ein Zustand intensiver Wachsamkeit, in dem sich der übliche Filter des Geistes aus dem Wissen der Vergangenheit beruhigt.
Es ist nicht notwendig, einen Bewusstseinszustand zu erreichen oder die Erfahrung zu lenken.
Klarheit entsteht, wenn wir beobachten, ohne etwas hinzuzufügen.
Das kann überall geschehen – auf einem Stuhl, einer Bank oder sogar während einer kurzen Pause am Tag.
2. Tiefes Zuhören – dem Leben ohne Filter begegnen
Tiefes Zuhören ist mehr als das Hören von Worten – es ist ein Zuhören ohne den Filter des Wissens aus der Vergangenheit. Ob in einem Gespräch, in der Natur oder mit unseren eigenen Emotionen, es geht darum, ohne Urteil oder Reaktion vollständig präsent zu sein.
3. Körperbewusstsein – Bewegung ohne Trennung
Wenn wir uns mit voller Aufmerksamkeit bewegen – beim Aikido, beim Spazierengehen oder einfach beim Aufstehen – können wir eine direkte Verbindung mit dem Körper erleben, in der es keine Trennung zwischen „ich“ und „meinem Körper“ gibt. Diese natürliche Einheit ermöglicht es uns zu spüren, wie Bewegung auf natürliche Weise entsteht, wenn wir aufhören, sie zu kontrollieren.
4. Begegnung ohne Vergangenheit – Beziehungen im Jetzt
In unseren täglichen Interaktionen können wir entdecken, was passiert, wenn wir jemandem wirklich begegnen, ohne den Einfluss vergangener Erfahrungen oder Erwartungen. Diese direkte Begegnung, ohne den Einfluss der Vergangenheit, bringt eine Qualität des Zuhörens und der Präsenz mit sich, die eine tief verbindende Wirkung hat.
Lebendige Fragen: Eine meditative Erkundung
Anstatt nach vorgefertigten Antworten zu suchen, lädt uns echte Forschung dazu ein, mit offenen Fragen zu leben. Diese Fragen sollten nicht beantwortet, sondern direkt untersucht werden, damit sie unsere Wahrnehmung verändern können.
Grundlegende Fragen
Wer ist sich dessen bewusst?
Wer bin ich ohne meine Geschichte?
Was bleibt, wenn alle Anstrengungen aufhören?
Fragen in Bezug zueinander
Was ist Zuhören ohne den Zuhörer?
Was geschieht bei einer Begegnung ohne Vergangenheit?
Was geschieht, wenn niemand versucht, sich auf die Beziehung einzulassen?
Diese Fragen bedürfen keiner Analyse. Stattdessen laden sie zu einer Veränderung des Bewusstseins ein – eine, die klarer wird, wenn wir jedem Moment unsere volle Aufmerksamkeit schenken.
Eine direkte Verbindung zum Leben
Ob wir sitzen, zuhören, uns bewegen oder mit anderen interagieren, wir beginnen, uns auf die Intelligenz zu verlassen, die wirkt, wenn wir uns dem Leben direkt nähern.
Es geht nicht darum, einen besonderen Zustand zu erreichen oder Techniken zu verfeinern. Es geht darum, dem Leben so zu begegnen, wie es ist, und zu entdecken, dass Bewusstsein nicht etwas ist, das man kultivieren muss – es ist bereits vorhanden.
Versuchen Sie es selbst: Halten Sie im Laufe des Tages einen Moment inne. Nehmen Sie die direkte Empfindung Ihres Körpers wahr, den Kontakt mit Ihrem Stuhl, die Bewegung Ihres Atems. Achten Sie darauf, was passiert, wenn Sie einfach aufmerksam sind, ohne zu versuchen, etwas zu ändern oder zu erreichen.
Wenn Ihnen diese Erkundung zusagt, können Sie sich gerne an mich wenden oder die folgenden Quellen konsultieren:
Bei Fragen oder für weitere Diskussionen: joost@dojo.be
Für eine eingehendere Betrachtung dieser Themen, einschließlich des historischen Kontexts und einer ausführlichen Beschreibung der Praxis, besuchen Sie unsere ursprüngliche Website.
Dies ist eine laufende Untersuchung, keine Schlussfolgerung. Möge jeder Moment vollständig erlebt werden.